Sonntag, 22. Juli 2007

Die Ehe ist kein weltlich Ding

In den letzten Wochen erschienen in österreichischen Tageszeitung wieder einmal eine Reihe von Artikeln, die die hohen Scheidungszahlen zum Thema hatten. Für viele sind solche Statistiken ein weiterer willkommener Anlass, den althergebrachten Begriff von Ehe und Familie in Frage zu stellen und durch zeitgemäßere Konzepte ersetzen zu wollen. In diesen Statistiken wird aber zumeist nicht erfasst, welchen religiösen Hintergrund Paare haben, die sich scheiden lassen.

Als Katholiken ist für uns daher folgende Statistik interessant, die von der engagierten katholischen guatemalischen Autorin Mercedes Arzú Wilson jüngst zitiert wurde:


  • Bei nur standesamtlich verheirateten Paaren zerbricht 1 Ehe von 2.
  • Bei kirchlich verheirateten Paaren zerbricht 1 Ehe von 3.
  • Bei Ehepaaren, die gemeinsam die Sonntagsmesse besuchen, zerbricht 1 Ehe von 50.
  • Bei Ehepaaren, die nicht nur die Sonntagspflicht erfüllen, sondern auch gemeinsam beten, scheitert statistisch gesehen nur mehr 1 Ehe von 1429. (Quelle: SKS 5/2006)

Rein menschlich gesehen sind die Anforderungen, die Gott und die Kirche von den Ehepartnern verlangen, unheimlich schwer zu erfüllen. Besonders in unserer modernen total säkularisierten Zeit, wo auch die stützenden Regeln der Gesellschaft wegfallen und Jahrhunderte, ja Jahrtausende alte gewachsene Sozialstrukturen in Auflösung begriffen sind, scheint der herkömmliche Begriff von Familie und Ehe nicht mehr realistisch umsetzbar. Zumindest wird uns das von den Meinungsmachern in den Medien und der Politik ständig eingeredet. Rein menschlich und rein weltlich gesehen mag das stimmen.

Für uns Katholiken ist aber klar: Die Ehe ist kein weltlich Ding. Sie kommt von Gott und ist ein heiliges Sakrament, welches uns helfen soll unser Leben zu meistern - letztlich mit der Zielsetzung, Heilige zu werden.

Die Statistik, wonach bloß 0,07 % der Ehepaare, die gemeinsam beten und wohl auch aus den Sakramenten leben, geschieden werden, zeigt ganz deutlich, dass in dem Maße wie wir uns als Ehepaar Gott zuwenden, auch unser Leben als zur Heiligkeit berufene Christen gelingen kann.