Montag, 28. September 2009

Botschaft des Generalmagisters des Mercedarierordens zum Patroziniumsfest

24. September: Fest der Muttergottes vom Loskauf der Gefangenen
Botschaft Sr. Paternität P. Giovannino Tolu, 87. Generalmagisters des Mercedarierordens

Ave Maria!
„… eine herzlichste Hingabe an Maria.“

Rom, am 1. September 2009

Liebe Mitbrüder!

Die Liebe Gottes, die alles umfängt, lasse Euch seine väterliche Milde fühlbar wahrnehmen.
Der Monat September veranlasst mich, diese Zeilen an Euch zu richten, um Euch aufzufordern, immer mehr den Blick und das Herz auf Die zu richten, die wir zu Recht Unsere Heiligste Mutter nennen.
Es steht geschrieben, dass man von Ihr nie genug sprechen kann. In diesem Fall bin ich, auch wenn ich nichts Neues werde sagen können, froh, „die wunderbaren Dinge“, die Gott zu unserem Heil an Ihr getan hat, zu wiederholen. Auf jeden Fall hat es Sinn, in dem vom Heiligen Vater Benedikt XVI vor einigen Monaten feierlich eröffneten „Jahr des Priesters“ von Ihr zu sprechen.
Die Heiligste Maria wird niemals im Verborgenen bleiben können, unwirksam im Leben der Priester und der Geweihten im Allgemeinen. Gott hat sie uns zur Mutter gegeben und will, dass Sie zum Heil aller im Mittelpunkt des Herzens und des Lebens eines jeden Priesters und Ordensmannes bleibe.
Wie bekannt ist, hat der Papst das „Jahr des Priesters“ aus Anlass der 150. Wiederkehr des dies natalis des heiligen Johannes Maria Vianney feierlich eröffnet , des heiligen Pfarrers von Ars, eines unauffälligen Menschen, der menschlich sprach, aber von der Gnade Gottes, besonders von seiner zarten Hingabe an die Heiligste Maria, verwandelt wurde. Im Brief über die Anberaumung des „Jahr des Priesters“ liest man: „Er selbst zeigte eine herzlichste Hingabe an die Unbefleckte Empfängnis der Allerseligsten Jungfrau Maria“, die ihn dazu veranlasste, seine Pfarre Maria, der ohne Makel Empfangenen, zu weihen und „mit solchem Glauben und mit solcher Freude die dogmatische Definition von 1854 anzunehmen“ (Seite 22).
Die Allerseligsten Jungfrau Maria wird in der Heiligen Schrift auf der Ebene der Zeichen gezeigt, wie wir in der Apokalypse lesen: „Am Himmel erscheint ein großartiges Zeichen: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, mit dem Mond unter ihren Füßen und über ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen“ (Ap. 12,1).
Ein Zeichen verweist uns notwendigerweise darauf, die dadurch bezeichnete Realität zu bedenken, und so treffen wir Maria im Herzen der Offenbarung selbst. Als Gott die conditio humana vollkommen teilen wollte, wurde er Sohn einer einzigartigen Frau, wie auch ihr Auftrag einzigartig war. So zeigt sich uns Maria, die Gott auch jedem von uns nahebringt, auf dass Sie gleichzeitig Mutter, Lehrerin und Lebensvorbild sei. Das sind nur einige Ihr zuerkannte Titel, die uns von Ihrer erhabenen Größe zeugen.
Aus der Heiligen Schrift, aus der Kirchengeschichte und aus dem Leben der Heiligen begreifen wir, dass Maria im christlichen Leben der Priester und der Ordensbrüder unabdingbar ist. „Man kann nicht christlich sein, hat Paul VI gesagt, wenn man nicht marianisch ist“; noch besser: Maria ist Garantie unseres Wandels in der Wahrheit.
Im Leben der Heiligen ist die Präsenz dieser Frau weder eine fakultative noch eine periphere. Den Grund sehen wir in der Tatsache, dass Sie eine fundamentale Rolle im Leben Jesu selbst gespielt hat, als Mutter innig mit seinem Heilswerk verbunden.
Um wahre Jünger Jesu zu sein, müssen auch wir Maria in unserem „Haus“ aufnehmen. Maria ist die kostbare und unvergleichliche Lehrerin, von der selbst Jesus fundamentale Dinge des menschlichen und des übernatürlichen Lebens lernen wollte. Von Ihr hat Jesus die Kenntnis der Heilsgeschichte des israelitischen Volkes und die Praxis des Gebetes gelernt, um mit Hilfe des Heiligen Geistes in dauernder und vollkommener Verbindung mit dem Vater zu stehen.
Hier sehen wir die Wichtigkeit, aufmerksam auf Maria zu schauen, um so zu lernen, was Gott angenehm ist, und zu leben, wie Jesus sein menschliches Leben gelebt hat.
Der Monat September, den wir immer schon als den mercedarischen Monat betrachten, weil er uns den Festtag der Muttergottes vom Loskauf der Gefangenen bringt; so sei er ein Monat, der uns die Aufgabe erleichtern möge, gläubige Kinder der Königin des Himmels und der Erde zu werden und daran zu denken, dass sich in Ihren Händen selbst der Sohn Gottes wohlgefühlt hat. Darum versammelt sich die Kirche, wie die Apostel, gerne um Sie, die Mutter, Meisterin und Jüngerin.
So sei es auch für uns in diesem schönen Monat September, damit wir noch wahrere Mercedarier seien.

In brüderlicher Liebe

P. Giovannino Tolu
Generalmagister

Samstag, 19. September 2009

Abtreibung tötet Urvertrauen



Der Abtreibungsunternehmer gynmed reagiert auf die Kritik am Rathaus-Fest zum Fleischmarkt-Schlachthof-Jubiläum mit verstärkter Werbung für die Tötung der Ungeborenen.

Mit folgendem Text wird für die Abtreibung geworben:

"Es kann jeder Frau passieren, dass sie ungewollt schwanger wird. Wir sind aber nicht verpflichtet, uns dafür zu schämen."

Eine Frau die "ungewollt" schwanger wird, muss sich gerade in der heutigen Zeit ganz sicher nicht mehr schämen. Wer jedoch Frauen dazu verführt, darin unterstützt oder gar dazu treibt, ihr ungeborenes Kind zu töten, der muss sich mehr als nur schämen. Wer auch noch gutes Geld damit verdient, macht sich der gewerblichen Tötung menschlichen Lebens schuldig.

Apropos "ungewollt" schwanger. Es ist längst bekannt, dass es kein Verhütungsmittel gibt, das eine Schwangerschaft zu 100 Prozent ausschließt.

Dennoch nimmt man das Risiko einer Schwangerschaft offenbar gerne in Kauf. - Es gibt ja die Fristenlösung. Die politischen Befürworter der Abtreibung vertreten die Meinung, dass das ungeborene Kind im Mutterleib keinen Anspruch auf Menschenrechte hätte. Menschliches Leben, dem das Recht auf Leben abgesprochen wird? Da müssten doch eigentlich die Alarmglocken läuten.

In Mitteleuropa waren es zuletzt die Nationalsozialisten, die darüber bestimmten, welches menschliche Leben ein Recht auf Existenz hatte, und welches menschliche Leben kein Recht auf Existenz hatte. Der von Bischof Laun gezogene und seither oft zitierte Vergleich liegt nahe: Die irregeleiteten Denkschienen, die in die Tötungskliniken und Vernichtungslager der Nationalsozialisten geführt haben, führen heute in die Tötungs- und Vernichtungsambulatorien von gynmed und anderer Abtreibungsunternehmer.

Der Zynismus kennt keine Grenzen, wenn die Obfrau der Grünen im Zuge der Debatte um das Wiederholen bzw. Sitzenbleiben in der Schule davon spricht, dass "kein Kind auf der Strecke bleiben darf". Jeder erinnert sich, wie die mittlerweile zweifache Mutter (!), der Linie ihrer linken Parteiideologie folgend, sich immer für die Verteidigung der Fristenlösung stark gemacht hat.

Bemerkenswert ist es auch, wenn eine sozialdemokratische Wiener Stadtpolitikerin davon spricht, dass "das Recht der Frau auf Selbstbestimmung für die SPÖ unantastbar" sei. Nur schade, dass ein abgetriebenes Mädchen nie ins Frauenalter und somit in den Genuss dieses Rechtes kommen wird. Das Gut der Selbstbestimmung der Frau steht in der femistischen Ideologie über dem Gut des Lebensrechtes des Kindes. Eine politische Idee hat hier Vorrang vor Menschenleben. Wieder klingt Bischof Launs Vergleich im Hinterkopf.

Was empfinden Kinder, wenn sie erfahren, dass ihre Mutter auch abgetrieben hat? Was denken Kinder, deren Mutter für die Abtreibung eintritt? "Hättest du mich auch abgetrieben, Mama?" Bei genauerem Nachdenken muss das Kind oder der bereits Erwachsene erkennen, dass sie oder er einfach nur Glück hatte. Der Gedanke liegt nahe, dass das Urvertrauen zwischen Mutter und Kind, auf dem letztlich unsere gesamte menschliche Zivilisation beruht, bereits millionenfach zerstört wurde.

Den Völkern Europas wurde die Religion, die Rückbindung an Gott genommen. Die Zerstörung der Familie und der Bindung des Kindes an seine Mutter findet in der immer mehr um sich greifenden Seuche der Abtreibung ihren bislang grausamsten und erschreckendsten Ausdruck.

Wem werden die Mädchen und Jungen, die Frauen und Männer, noch vertrauen, wenn ihr Urvertrauen auf diese Weise bereits zerstört wurde? Die Gesellschaften Europas haben sich bereits grundlegend verändert. Der Trend in Richtung grenzenlosen Individualismus wird unaufhaltsam voranschreiten. Europa wird bevölkert sein von bindungsunfähigen Egoisten. Die Scheidungszahlen und die hohe Anzahl der sogenannten "Problemkinder" in den Schulen sprechen bereits eine deutliche Sprache.