Die Wiener Dechanten scheinen geradezu skandalisiert von dem Vorhaben, dass in St. Rochus wieder nur mehr der normale Hochaltar zur Zelebration des heiligen Messopfers verwendet werden soll. Sie ersuchen den Metropoliten, Kardinal Schönborn, diese Entscheidung rückgängig zu machen. Allerdings tun sie das über die Medien. Warum nur? Dieses Vorgehen ist sehr fragwürdig. Es macht den Eindruck, als würde man auf billige Art und Weise, Beifallklatscher in der Öffentlichkeit suchen.
Georg Schimmerl, der Angehöriger der Pfarre St. Rochus ist, hat einen guten Beitrag zu dem Thema verfasst: Pax Vobis: Der Aufschrei
Wenn sich schon angesichts der Rückkehr einer Pfarrkirche zum normalen Hochaltar solch ein (fast hysterisch anmutender) Widerstand regt, was darf man von denselben Verantwortungsträgern dann erst erwarten, wenn der Hl. Vater wirklich die bedingungslose Freigabe des Missale von 1962 anordnet? Die pastoralen Sorgen, dass das Gottesvolk durch Änderungen verunsichert würde, hat vor fünfunddreißig Jahren auch niemanden an der abrupten Einführung des Volksaltars und vor allem der Handkommunion gehindert. Diese Änderungen haben damals viele Menschen zutiefst befremdet und verunsichert, weil sie in ihrer Wesensart der bisherigen Glaubenspraxis zutiefst widersprachen. Daher könnte man im Falle St. Rochus von einem kleinen Schritt in Richtung katholische 'Normalität' sprechen.
Weder der freistehende Altar, vulgo 'Volksaltar', auf dem zum Volk hin zelebriert wird, noch die Handkommunion oder andere neumodische Erscheinungen oder Experimente, sind vom zweiten Vatikanischen Konzil so angeordnet, vorgesehen oder beabsichtigt.
Jedenfalls und Gott sei Dank steht diese Entwicklung in St. Rochus im Gegensatz zu oft eigenwilliger Willkür bei der 'Eucharistiefeier', wie sie leider heute mancherorts (der gute Wille dabei sei niemandem von vornherein abgesprochen) vorkommt, und wie sie durch die Feier an einem Volksaltar, der eher einem 'Mahltisch' gleicht, durchaus scheint, begünstigt zu werden.
Ein von vielen nicht sehr geschätzter strengerer Formalismus, der sich an althergebrachten heiligen Ausdrucksformen orientiert, könnte vielen Gläubigen, und wohl auch Priestern, in dieser für die Kirche sehr stürmischen und unsicheren, von Relativismus und Formlosigkeit dominierten Zeit wieder Halt und Sicherheit geben. Diese heiligen Formen funktionierten auch im Novus Ordo Missae (leider scheint hier aber die Abweichung, auch bei den Texten, die Regel), obwohl die heiligen und erhabenen Ausdrucksformen der Liturgie vermutlich im Missale Pius V. ihren bisher niemehr erreichten Höhepunkt gefunden haben.
Bezüglich der korrekten Übersetzung des Missale Romanum (pro multis heißt nun mal 'für viele' und nicht 'für alle') setzt sich eine von vigilate gestartete Aktion
ein.
Entscheidend ist, dass mit der hl. Messe eben ein hl. MessOPFER dargebracht wird; die Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers auf Golgotha; - und nicht ein gemeinsames Abendmahl, wo Jesus etwa deswegen unter uns wäre, weil wir in seinem Namen versammelt sind.
Aus dieser Sicht wären jene äußeren Audrucksformen zu bevorzugen, die nicht den Mahlcharakter betonen, sondern auf die Hinwendung zu Gott in der Vergegenwärtigung des hl. Kreuzesopfers hinweisen. Das heißt: Vorzug des Hochaltars vor dem Volksaltar.
Der gesamte Gebets- und Lehrgottesdienst bliebe im Novus Ordo davon ja unbetroffen. Dieser würde weiterhin unverändert versus populum gehalten werden.
Damit wäre man voll auf der Schiene des zweiten Vatikanischen Konzils, welches einerseits eine stärkere Einbindung des Volkes (bei Gebets- und Lehrgottesdienst) fordert, andererseits aber die Beibehaltung des Wesenskerns der hl. Messe als unabdingbare Voraussetzung formuliert.
-jk-
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