Mittwoch, 18. April 2007

Hl. P. Maximilian Kolbe - Krankheit ist Arbeit


Ich lese gerade einen Biographie des hl. P. Maximilian Kolbe von Maria Winowska. Was wußte ich vorher von dem hl. Franziskanerpater? Muttergottesverehrer, Verbreiter der wundertätigen Medaille, Märtyrer.
Die nähere Beschäftigung mit diesem Heiligen eröffnet jedoch ungeahnte Weiten und Tiefen, die mich in ein andauerndes Staunen verfallen lassen. Viele Aspekte seines Wirkens, allen voran die Gründung der Militia Immaculatae, der Ritterschaft der Unbefleckten Empfängnis, mit dem Ziel der "Eroberung aller Seelen der ganzen Welt und für alle Zeit".
Die Stadt der Immakulata (Niepokalanow), wo von 6 Patres und 700 Brüdern am Höhepunkt im Jahre 1939 eine Million Exemplare der Zeitschrift der Militia Immaculatae gedruckt und verschickt wurden, war eine Stätte der Heiligung, eine Stadt der Heiligen, der heiligen Arbeiter. Sie waren heilig, weil sie ihre Pflicht in vollkommener Treue und vollkommenem Gehorsam, immer mit dem Blick auf die Muttergottes und das Ziel im Himmel, erfüllten. Nicht der Leistungsumfang, sondern das Maß des Gehorsams und der Treue machen den Wert der Arbeit aus.
P. Maximilian Kolbe, der gütigste Vater seiner Kinder, den man sich vorstellen konnte, mochte jedoch Dilettantismus nicht leiden. Sein Spruch: "Age quod agis! - Tue recht was du tust!" war dem zweifachen Doktor (Philosphie und Theologie summa cum laude in Rom) selbst ein Lebensmotto.
Selbst Zeit seines Lebens von schwerer Lungenkrankheit gezeichnet und oft von seinen Oberen in Krankenanstalten zu quälendem Nichtstun befohlen, wusste P. Maximilian was Leiden heißt. Er erfüllte auch diese Kranken- oder Leidensarbeit als Teil seines Auftrages. Gleichzeitig hatte er die größte Liebe für kranke Mitbrüder. Ein Besucher seines "Fabriksklosters" Niepokalanow stellte ihm einmal die Frage, wo denn hier die meiste Arbeit verrichtet würde. P. Maximilian führte den Frager in ein kleines Wäldchen zum Krankenrevier und sagte: "Hier wird am meisten gearbeitet."
Der Wert des bewusst ertragenen Leids und der bewusst getragenen Krankheit um der Liebe Gottes Willen kann nicht stark genug betont werden, gerade weil er in unserer Konsum- und Spaßgesellschaft nahezu in Vergessenheit geraten ist. Ich will hier kein Moralapostel sein, aber ich brauche nur ein wenig in mich selbst hineinzuhören, da ich ein Kind dieser Zeit bin, um zu wissen, dass hier ein gewaltiger Schwachpunkt im heutigen Menschen liegt. Oh wie schwach sind wir (geworden?)!!!
J.K.

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