Montag, 2. April 2007

Französische Bischöfe für Darfur

Frankreich: Bischöflicher Hilfsappell zur Unterstützung der Bevölkerung von Darfur (Sudan)

250.000 Tote und drei Millionen Vertriebene

LOURDES, 2. April 2007 (ZENIT.org).

- Die Mitglieder der französischen Bischofskonferenz haben an die Politik und die Zivilbevölkerung appelliert, der humanitären Katastrophe im südsudanesischen Darfur ein Ende zu bereiten. „Weder Europa noch Frankreich dürfen so großem Leid tatenlos zusehen“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung des Episkopats, die Kardinal Jean-Pierre Ricard, Erzbischof von Bordeaux, am 29. März zum Abschluss der bischöflichen Frühjahrsvollversammlung als deren Vorsitzender im Marienwallfahrtsort Lourdes vorstellte. Die Hirten Frankreichs weisen in ihrem Schreiben unter anderem darauf hin, dass die traurigen Fakten – 250.000 Tote, 500.000 Not leidende, auf Unterstützung angewiesene Menschen und drei Millionen Vertriebene – sowie die Tatsache, dass die Friedensvereinbarungen aus dem vergangenen Jahr bisher nicht umgesetzt werden konnten, hinlänglich bekannt seien und dass nach wie vor massiver Handlungsbedarf bestehe. Durch konkrete Maßnahmen müsse der betroffenen Bevölkerung geholfen und danach der Wiederaufbau der Region unterstützt werden. „Die Krise ist schlimm, und wir dürfen nicht schweigen. Dort, wo der Mensch leidet, leidet auch Christus mit ihm“. Schließlich ermahnen sie das Volk, die französischen Präsidentschaftskandidaten auch nach deren Engagement für Frieden und Gerechtigkeit in der afrikanischen Krisenregion zu beurteilen. Papst Benedikt XVI. hatte bereits Anfang Januar dazu aufgerufen, angesichts des „Dramas von Darfur“ nicht länger untätig zu bleiben. In seiner Rede an die beim Heiligen Stuhl akkreditierten Botschafter, in der er die großen Krisenherde der Welt ansprach, aber auch auf positive Entwicklungen einging, forderte der Heilige Vater mit Blick auf den afrikanischen Kontinent alle führenden Politiker „zu entschlossenem Handeln“ auf. „Das Drama von Darfur geht weiter und weitet sich auf die Grenzregionen zum Tschad und zur Zentralafrikanischen Republik aus. Die internationale Gemeinschaft erscheint seit fast vier Jahren ohnmächtig, trotz der Initiativen, die der bedrängten Bevölkerung Hilfe bringen und eine politische Lösung herbeiführen sollen. Nur durch eine aktive Zusammenarbeit zwischen den Vereinten Nationen, der Afrikanischen Union, den betroffenen Regierungen und anderen Akteuren werden diese Mittel wirksam werden können. Ich fordere alle zu entschlossenem Handeln auf: Wir dürfen es nicht hinnehmen, dass so viele Unschuldige weiter leiden und in der Folge sterben.“

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